PROJEKTIDEE
Sowohl das Bebauungs- als auch das Freiraumkonzept basieren auf der Heterogenität des näheren wie weiteren Umfeldes von Schloss Ehrenhausen. Sieben dreiarmige Solitäre werden so gesetzt, dass eine offene Siedlungssstruktur entsteht. Blumen gleich, die ihre Blüten der Sonne entgegenstrecken, nehmen die Häuser ihre optimale Position so ein, dass keine ausschliesslichen Nord-Wohnungen entstehen. Der Grünraum "umfliesst" die gesetzten Volumina und wird als Parkerweiterung aufgefasst. Die expressive Grundrissform der Baukörper und die parkähnliche Bepflanzung verleihen dem Quartier seinen unverwechselbaren Charakter.
AREAL
Die beinahe identen Baukörper sind so angeordnet, dass sich Zwischenräume öffnen und schliessen, dass eine vielfältige Wegeführung entsteht, aber auch Durchblicke in die Ferne offen bleiben. Die Setzung der Volumina folgt auch der Idee, unterschiedliche Platz- und Grünräume anbieten zu können.
HÄUSER
Die spezielle Ausformung der Häuser ist zum einen der hohen Anzahl an Wohnungen je Geschoss, zum anderen deren optimaler Ausrichtung zur Sonne geschuldet. Drei Hauptgeschosse bergen zwischen 15 - 18 Wohneinheiten, das Dachgeschoss weitere drei, und ist so aufgesetzt, dass - ebenso wie in den Normalgeschossen - private Freiräume entstehen. Die Vertikalerschliessung ist kompakt, Lufträume geben den Durchblick über die Geschosse frei, die durch zenitales Licht freundlich und hell erscheinen. Die Hauseingänge sind so gruppiert, dass sie sich in die gemeinschaftlichen Freiräume öffnen. Die Fassaden zeigen eine vertikale Gliederung mit raumhohen Fenstern.
WOHNUNGEN
Sämtliche Häuser verfügen über alle Wohnungstypen, jede Wohnung über einen geschützten Freibereich, pro Arm zwei. Alle Wohnungen sind zweiseitig ausgerichtet. Die bodennahen Wohnungen erhalten darüber hinaus vorgelagerte Privatgärten.
KONSTRUKTION
Kern und Aussenwand tragen die frei gespannten Betondecken. Die Innenwände sind in Leichtbau vorgesehen. VERKEHR Der ruhende Verkehr wird - abgesehen von den Besucher*innenparkplätzen - in der Tiefgarage, an die alle Häuser angebunden sind, versorgt. Die Radabstellplätze befinden sich unter schützenden leichten Dächern, den Hauseingängen zugeordnet. Darüber hinaus kann durch die gute Einbindung in das Fuss- und Radwegnetz und die allgemeine Tendenz abgesehen werden, dass auf etliche Tiefgaragenplätze verzichtet werden kann.
FREIBEREICHE
Die den Wohnungen vorgelagerten Privatgärten grenzen sich nicht durch Zäune gegenüber dem allgemeinen Freiraum ab. Die Schwelle zwischen privat und halböffentlich bilden ca. 40cm hohe Sitzstufen, Böschungen und entsprechende Bepflanzung mit pflegeleichten blühenden Sträuchern und Gräsern. Im gesamten Areal verteilt wachsen hochstämmige Bäume, sie verleihen dem Quartier Parkcharakter. Ein Wegenetz (Haupterschliessung asphaltiert, Rad- und Fusswege mit wassergebundenen Kalkschotterdecken) verbindet die unterschiedlichen gemeinschaftlichen Freiräume: grosser Platz mit angeschlossenem Gemeinschafts- und Kinder-Schlechtwetter-Raum, trockener Spielplatz, Spielwiese, Kinderspielplatz. Kleinkinderspielbereiche liegen wohnungsnah.
Das städtebauliche Konzept resultiert aus dem heterogenen Umfeld von Schloss Ehrenhausen. 7 bauplastisch markante Solitärbaukörper bilden eine offene Bebauungsstruktur. Die Baukörper sind so gesetzt, dass sowohl räumliche Nähe als auch räumliche Weite entstehen. Sichtachsen bleiben aus allen Richtungen frei, differenzierte Platz- und Grünräume bilden überzeugende Raumsequenzen. Der Schlosspark findet in der Siedlung eine räumliche Entsprechung und durch die Positionierung der einzelnen Häuser entstehen urbane Binnenräume, die fließend in den Grünraum übergehen. Die Gestaltung der Außenräume unterstützt die Idee, atmosphärisch unterschiedliche Räume anzubieten. Von den „Binnenräumen“ aus werden die einzelnen Häuser erschlossen. Die 3-armige Gebäudeform der einzelnen Häuser generiert ausschließlich 2-seitig belichtete Wohnungen, die über einen kompakten und gleichzeitig räumlich ansprechenden Kern erschlossen werden. Die einzelnen Wohnungen wirken aufgrund der Geometrie auf den ersten Blick unkonventionell, bei genauer Betrachtung weisen die Wohnungen jedoch gut möblierbare Räume auf und das Abweichen vom rechten Winkel generiert einen Mehrwert über der über das übliche stereotype Wohnungsangebot hinausgeht. Allen Wohnungen sind großzügige private 2-seitig orientierte Freibereiche zugeordnet, die fließend in den Innenraum übergehen. Den erdgeschossigen Wohnungen sind Gärten zugeordnet die vom Gelände abgehoben werden und durch Heckenpflanzung die notwendige Privatheit erhalten. Die Fassaden zeigen eine geschossweise horizontale Gliederung mit vertikaler Holzverschalung. Sollte aus Kostengründen eine Holzfassade nicht umsetzbar sein, wäre eine wertige Putzfassade eine denkbare Alternative. Die Räume zu den Balkonen sind großflächig verglast, alle anderen Räume erhalten französische Fenster, die die vertikale Gliederung der Fassade unterstreichen. Insgesamt betrachtet reagiert das Projekt städtebaulich sensibel auf das Umfeld, zeichnet sich durch hohe architektonische Qualität aus, wird dem hochwertigen Standort mehr als gerecht, und lässt ein Wohnquartier von hoher Identität und Akzeptanz erwarten.
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